Gesundheitsgefahren begegnen

02.02.2022

CDU-Fraktion setzt sich für nötige Personalausstattung beim Verbraucherschutz ein

Als die Vogelgrippe im Winter 2016/17 mit Zugvögeln aus Asien nach Europa kam, löste sie damals die bislang größte Vogelgrippe-Krankheitswelle in Deutschland und Europa nicht nur bei Geflügelzüchtern Panik aus. Die Vogelgrippe, im Volksmund auch als Geflügelpest bekannt, ist in Einzelfällen auch auf Säugetiere und Menschen übertragen worden. Seit November letzten Jahres hält das Virus die Menschen in Hessen, Rheinlad-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen in Atem und hunderttausende Tiere wurden inzwischen getötet. Auch in unmittelbarer Nachbarschaft im Landkreis Harburg mussten 33.000 Tiere gekeult werden. Der vorläufig letzte größere Ausbruch war gestern im Landkreis Gifhorn. Aber auch im Kreis Pinneberg beschäftigt die Vogelgrippe den Fachdienst Sicherheit und Verbraucherschutz der Kreisverwaltung mehr als üblich. Aktuell arbeitet die Abteilung am Limit.

„Ob Lebensmittelkontrollen, Seuchenschutz, Fleischhygiene oder Tierwohl – die Aufgaben der Behörde werden immer umfangreicher, aufgrund neuer EU- und Bundesvorschriften auch immer komplexer, und sie erfordern großen Dokumentationsaufwand“ erklärt Dr. Tobias Löffler, für diesen Bereich zuständiger Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion. Insbesondere die Vogelgrippe binde viel Zeit, die bei anderen Aufgaben fehle. Diese seien aber nicht minder wichtig für die Gesundheit der Menschen im Kreis. Gäbe es nicht regelmäßig Lebensmittelkontrollen, können gesundheitliche Risiken entstehen. Überprüfung des Tierwohls und die Kontrolle landwirtschaftlicher Betriebe hätten zu hohem Krankenstand und Überstundenlast bei Tierärzten und Mitarbeitern geführt.

Darum hat die Kreisverwaltung in der gestrigen Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Sicherheit und Ordnung eine personelle Aufstockung um 1,5 Tierarzt- und 2 Verwaltungsstellen beantragt. Das entspreche dem allernötigsten Minimum an Personal, um den Anforderungen gerecht zu werden. Um Überstunden bei der Behörde abbauen zu können und gegen mögliche Herausforderungen bei Seuchen oder anderen unvorhersehbaren Ereignissen gewappnet zu sein, habe die CDU zusätzlich 2 Tierarztstellen und 3 Verwaltungsstellen beantragt. Die anderen Fraktionen zögerten bei der Aufstockung noch und meldeten weiteren Beratungsbedarf an. Die CDU-Fraktion hoffe auf eine breite Mehrheit in der nächsten Ausschuss-Sitzung, appelliert deren Vorsitzende Heike Beukelmann. Dieser wichtige Verwaltungsbereich werde leider allzu oft unterschätzt. „Es ist davon auszugehen, dass die Vogelgrippe auch im Kreis Pinneberg endemisch wird, und falls die Schweinepest uns erreichen sollte, muss die Verwaltung auch dieser Herausforderung handlungsfähig begegnen können“, so Löffler. Die Aufstockung sei wichtig, damit wieder ein Agieren und nicht lediglich ein Reagieren auf immer neue Anforderungen möglich werde.