Kein Kavaliersdelikt

24.06.2022

Das Aussetzen von Haustieren kann teuer werden.

Jedes Jahr im Sommer gerät die Aufnahmefähigkeit des ohnehin finanziell nicht gerade auf Rosen gebetteten Elmshorner Tierheims an Grenzen, weil dort vermehrt in der Urlaubszeit herrenlose Tiere abgegeben werden. Es sei zwar nicht originäres Thema der Kreispolitik. Dennoch stünde es der CDUKreistagsfraktion gut zu Gesicht, angesichts dieses Fehlverhaltens die Stimme zu erheben, so deren Pressesprecher Burkhard E. Tiemann. Trotz zahlreicher Appelle setzten nämlich immer noch Menschen ihre Haustiere aus, nur weil sie die Kosten für deren Betreuung während der Ferienabwesenheit scheuten.

Rechtzeitig zur Urlaubszeit wolle er deshalb darauf hinweisen, dass es sich dabei nicht um ein Kavaliersdelikt, sondern um Tierquälerei handele. Er habe kein Verständnis für Menschen, die sich ein Haustier zulegten, später aber nicht die Verantwortung dafür übernehmen wollten. Wenn sich keine Privatperson aus der Bekanntschaft finde, empfiehlt Tiemann, einen Tiersitter zu suchen, der zwar Geld koste, dafür aber das Tier in vertrauter Umgebung betreue. Man könne auch auf eine professionelle Tierpension ausweichen, die fachgerechte Unterbringung gewährleiste.

Außerdem appelliert Tiemann an Hundebesitzer, bei den immer mehr steigenden, manchmal extremen Temperaturen ihre Tiere nicht in abgestellten Fahrzeugen allein zurück zu lassen. „Der Fall vor einigen Jahren, bei dem ein Hund in einem geparkten Auto in Wedel ums Leben kam, hat mich damals erschüttert“, so Tiemann. Ein Autofahrer hatte bei 60 Grad Innentemperatur das Tier bei geschlossenen Scheiben im Fahrzeug zurück gelassen. Passanten, die beobachteten, wie das Tier verendete, konnten nicht mehr rechtzeitig Hilfe rufen. Tiemann rät Hundehaltern, bei starker Sonneneinstrahlung die Tiere nur kurze Zeit im Auto zurück zu lassen, immer aber ein oder besser zwei Scheiben leicht zu öffnen und unbedingt einen Napf mit Wasser bereit zu stellen. Bei Hunden mit gestrecktem Hals, weit heraushängender Zunge, Taumeln oder Erschöpfungszuständen sei größte Gefahr geboten. Wer diese Anzeichen bei Tieren in verschlossenen Fahrzeugen feststelle, solle unverzüglich die Polizei benachrichtigen.